Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Bautzen

Ein leicht verschneiter Radweg.

Ein leicht verschneiter Radweg. © ADFC

ADFC gibt Tipps zum Radfahren im Winter

Für immer mehr Menschen ist das Fahrrad auch im Winter das Verkehrsmittel der Wahl. Auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, in der Freizeit oder für tägliche Besorgungen nutzen immer mehr Menschen unabhängig von Wetter und Jahreszeit das Fahrrad.

„Das Fahrrad boomt und sicher spielen auch die milden Winter in den letzten Jahren eine Rolle, dass immer mehr Menschen ihre Wege ganzjährig mit dem Rad zurücklegen“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Sachsen (ADFC).

Doch Radfahren im Winter stellt besondere Anforderungen an Mensch und Material. Mit der richtigen Ausrüstung und Fahrweise lassen sich auch im Winter die Vorteile des flexiblen und preiswerten Nahverkehrsmittels nutzen. Gerade während der Wintermonate kommt die Bewegung im Freien oft zu kurz. Regelmäßiges Radfahren kann da ein guter körperlicher Ausgleich sein und hilft, die Abwehrkräfte und das Immunsystem zu stärken.

Gute Beleuchtung ist das A und O

Besonders in der dunklen Jahreszeit ist gut funktionierendes Licht unerlässlich. Dank LED-Technik strahlen Fahrradscheinwerfer heute deutlich heller als ihre Vorgänger, die man inzwischen eigentlich nur noch an Gebrauchtfahrrädern findet. Das Angebot an Scheinwerfern ist dabei vielfältig: „Neben dynamobetriebenen Leuchten sind auch Akkulichter am Rad erlaubt“ sagt Krause. „Die Akkus halten im Winter aber meist nicht so lange durch, wie im Sommer. Erlaubt sind generell nur Lichter mit einer Zulassung für den Straßenverkehr. Die erkennt man an einer Wellenlinie, gefolgt vom Großbuchstaben K und einer Nummer." Sollten die Scheinwerfer unverhofft defekt sein, ist es ratsam immer ein paar Ersatzakkulichter dabei zu haben. Neben guter Beleuchtung erhöht reflektierende Kleidung und zusätzliche Reflektoren die Sichtbarkeit.

Richtige Reifen für gute Bodenhaftung

„Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass mehr Reifenprofil auch zu mehr Haftung führt“, weiß Krause. „Das gilt nur auf unebenem Untergrund, wie Schotter- und Waldwegen oder im Schnee. Auf Asphalt zählt eher die richtige Gummimischung in Kombination mit ausreichend Auflagefläche.“ Daher empfiehlt der ADFC, im Winter mit weniger Luftdruck zu fahren als im Rest des Jahres. Spezielle Winterreifen mit einer für den Winter optimierten Gummimischung verschaffen zusätzlichen Halt.

Kommt man mit dem Rad auf eisglatte Wege, helfen Spike-Reifen am besten, weil sie härter sind als das Eis und sich so wirksam festkrallen können. Verschiedene Winterreifen verfügen über Spikes, die nur an den Schultern der Lauffläche angeordnet sind. So rollt der Reifen im Normalfall angenehm dahin, ohne dass die Spikes wesentlich stören. Bei Eisglätte kann man durch leichtes Absenken des Luftdruckes dafür sorgen, dass die Spikes greifen.

Wichtig: Fahrradpflege im Winter

Weil das Fahrrad besonders im Winter Nässe, Schmutz und Streusalz ausgesetzt ist, empfiehlt der ADFC, auf regelmäßige Pflege zu achten. Für eine gute Kettenpflege sollte diese häufiger abgewischt und geölt werden. Dabei reicht es schon aus, nach der Heimfahrt am Nachmittag die Kette kurz mit einem feuchten Lappen abzuwischen und ein paar Tropfen frisch zu ölen. Etwas Fett am Bowdenzug verhindert erfolgreich, dass Brems- und Schaltzüge durch eindringende Feuchtigkeit vereisen. Damit Rahmen und Anbauteile des Rades als Folge von Streusalz nicht rosten, ist es auch ratsam, das Rad regelmäßig zu putzen und Schneematsch nach der Fahrt zu entfernen. Bremsen verschleißen durch Schmutz schneller, sodass diese häufiger überprüft werden sollten.

Angenehm warm durch Schnee und Wind

Winterliche Kälte erfordert besondere Aufmerksamkeit für Füße und Hände, damit diese angenehm warm bleiben. Wichtig ist, wind- und wasserdichte Kleidung zu tragen. Für Fahrradhandschuhe gibt es neben Wintermodelle mit wasserdichter Membran oder auch praktische Überzieher. Handschuhe im Dreifinger- oder „Krabben“-Design bieten eine ideale Kombination aus Wärme und sicherer Bremskontrolle und stellen damit eine hervorragende Wahl für kalte Tage dar. Damit es an Hals und Kopf nicht zieht, ist ein Schlauchtuch die beste Wahl, welches als Schal und dünne Mütze getragen werden kann und damit auch ideal unter dem Helm passt.

Für die restliche Kleidung gilt: Lieber mehrere dünne Lagen als eine dicke. „Mit dem Zwiebelprinzip kann ich mich viel besser an unterschiedliche Temperaturen anpassen und vermeide zu schwitzen.“ sagt ADFC-Chef Krause. Schwitzt man zu sehr, führt das beim anhalten schnell dazu, dass man auskühlt. Dabei muss es nicht immer Fahrrad-Spezialkleidung sein. Wichtig ist, dass die erste Lage möglichst atmungsaktiv ist, wie beispielsweise Skiunterwäsche. Diese wärmt sehr gut und leitet Feuchtigkeit effektiv von der Haut ab.

Mit dem Rad sicher durch den Alltag - auch im Winter 

Nicht nur für die Wahl der passenden Kleidung sollte die Temperatur im Blick sein, sondern auch um vor möglicher Glätte gewarnt zu sein. Überfrierende Nässe ist oft nicht sofort zu sehen, deshalb gilt bei Temperaturen um 0°C ganz besonders: Vorausschauend fahren! Heftige Lenkbewegungen vermeiden! Scharfes Bremsen unterlassen! Besonders in schattigen Bereichen, Brücken und Straßenkreuzungen ist auf mögliches Glatteis zu achten.

Sind Radwege nicht ausreichend geräumt oder z. B. durch schlechten Belag gefährlich für Radfahrende, müssen sie nicht benutzt werden – auch wenn ein blaues Radwegschild vorhanden ist. Straßen sind durch häufigeren Räumdienst, Salzeinsatz und die enorme Abwärme der Autos meist auch schneller schnee- und eisfrei. 

Akkuschutz bei E-Bikes

Die Anzahl an E-Bikes steigt kontinuierlich und die Motorunterstützung erleichtert es ebenso im Winter alltäglich das Fahrrad zu nutzen. Neben der allgemeinen Pflege bedarf der Akku besondere Aufmerksamkeit, denn dieser reagiert besonders auf niedrige Temperaturen. „Die Leistungsfähigkeit des Akkus nimmt bei Temperaturen unter 5 Grad ab, sodass sich die Reichweite entsprechend verringert.“ so Krause. Spezielle Akkuschutzhüllen erhalten die Leistungsfähigkeit während der Fahrt. Er empfiehlt: „Nach Möglichkeit sollte der Akku entfernt werden und bei Raumtemperatur gelagert werden, wenn das Rad für längere Zeit im Freien steht.“ Ebenso sollte der Akku nur bei Raumtemperatur aufgeladen werden, um Schäden zu vermeiden.

Radfahren ist auch im Winter eine attraktive Möglichkeit, mobil zu bleiben – besonders, wenn Rad- und Fußwege gut nutzbar sind. Damit Radfahrende sicher und komfortabel unterwegs sein können, setzt sich der ADFC dafür ein, dass die Räumung von Rad- und Fußwegen bei winterlichen Bedingungen priorisiert wird. So wird nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch das Radfahren als umweltfreundliche und gesunde Mobilitätsform gestärkt.


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https://bautzen.adfc.de/pressemitteilung/adfc-gibt-tipps-zum-radfahren-im-winter

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